Gipfelglück mit Blick zurück

SV Austria Salzburg Vereinsreporter ChrisTEXT

Der Leitartikel „Weil Demut gut tut: Gipfelblick mit Blick zurück“ ist erschienen am 1. August 2025 im „VioLetter“, dem Spieltagsmagazin der Salzburger Austria

Hoch hinaus wollte Vorsänger Salva letzten Sommer. Höher noch als zum Hohen Sonnblick sollte es gehen für ihn mit Sohnemann Luca und Freund Daniel, just an der Grenzlinie zwischen Salzburg und Kärnten – alles für eine große Lehre des Lebens: Oft ist das Schwierigste nicht, dort und da hin-, sondern heile wieder zurückzukommen.

Erstes Erklimmen schwindelnder Höhen

254 Ligaspiele dauerte unser langer, steiniger Weg von der eigenständigen Aufnahme des Spielbetriebs nach Wiederauferstehung bis zum Gipfel des Glücks, dem Erreichen des langgehegten Ziels: Austria Salzburg im Profigeschäft, Bundesliga-Fußball in violett und weiß.
Den Eintrag ins Gipfelbuch kaum vorgenommen, sahen wir schon dunkle Wolken auf uns zuziehen. Fertiggeschrieben wurde leider nur das Drama – der Absturz unseres Vereins war da leider schon unvermeidlich.

Wie gut, dass wir die Austria sind – unsterblich! Das Trio um Salva musste hingegen mit menschenmöglichem Repertoire auskommen vergangenen Sommer, als es zwischen Salzburg und Kärnten urplötzlich gekracht hat, vollkommen unvorhergesehen laut jeder Prognose. Da half noch nicht einmal die nahegelegene Wetterwarte, links in Sichtweite entlang der Dreien Route – ob’s die Observatoren dort eher kommen sahen? Für die violetten Wandersmänner gab’s jedenfalls nur noch eine – schmerzhafte, aber klare – Entscheidung: Schnell auf den Weg zurück machen!

ChrisTEXT-Berichterstattung auf den offiziellen Kanälen des SV Austria Salzburg gibt es heuer bereits im zehnten Jahr.

„Austria-Alpinisten“: Auf Abwurf folgt Aufbruch

Der Weg zurück – was für Salvas Seilschaft ihr Abstieg, war für unsere Austria der Aufstieg. Die Aufstiege um genau zu sein, hat es uns doch so weit abgeworfen, dass rationaler Geist sich fragen konnte: Was, die leben noch?
Heute stehen wir hier, feiern unsere schiere Unverwüstlichkeit und unbändigen Überlebenswillen, der bloß mit Stehauf-Qualitäten nicht zu definieren wäre. Denn satte 256 Meisterschaftsspiele hat es gebraucht, um auch den langen Weg zurück zu bewältigen und heute wohlbehalten wieder dort anzukommen, wo wir einfach hingehören: in die Bundesliga!

256 Meisterschaftsspiele, hättet ihr’s gedacht: zwei mehr für den Weg zurück als einst zum großen Gipfelsturm?! Ein Jahr noch längere Wegstrecke, die unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt hat, wussten wir schließlich immer alle, „dass wir nach oben g’hean“ …
Gemeinsam können wir darauf mächtig stolz sein. Und als Verein sind wir euch allen unendlich dankbar, dass ihr auf diesem oft undankbaren Weg nie von unserer Seite gewichen seid.

Reue im Rucksack egal ob Regen oder Schnee …

Vergessen wir nie mehr, dass das Wetter mitunter schnell umschlagen kann – im Fußball wie in den Bergen!

Und wenn, dann lasst uns die richtigen Entscheidungen treffen, wie schwer sie auch fallen mögen – so wie unsere violetten Bergkameraden das vorgemacht haben: durchdacht umgekehrt, unerschrocken durch Blitz und Donner, gegen starke Windböen marschiert, glitschigem Terrain und Regenguss getrotzt und letztlich ohne Ausrutscher doch kontrolliert zurück in sichere Gefilde gerettet.

Aussicht ausgezeichnet – Bundesliga-Kameraden sind wir!

Umgekehrt können sich Salva und seine Abenteurer, denen der Gipfel des Hocharn auf 3.254 Meter damals verwehrt geblieben ist, heute an der Austria aufrichten, die uns allen zeigt: Beharrlichkeit wird belohnt – irgendwann, da schaffst du’s dann!

Und jetzt packen wir sie an, diese Sache zwischen Salzburg und Kärnten, und hoffen, dass es stabil und sonnig bleibt für uns!

Austria-Alpenglühen – Fußballromantik mit der violetten Färbung.
Still alive, still frenetic.

Weitere spannende Leitartikel >>
April 2025: Elfmeter-Thriller um Edin Omerovic