Sechs Wochen noch bis zum Leoganger Krampusrummel – ChrisTEXT hat nachgefragt, worauf sich die Besucher diesmal freuen dürfen. Der Nationalfeiertag ist genau der richtige Termin, euch darauf mit einer kleinen Hintergrundgeschichte einzustimmen.
„Rupi, mochst du wieder die Garderobe?“, „Des zusätzliche Glühwein-Standl übernimmt die Anna!“, „Soid ma die Kombi-Aktion mit der Leberkäs’semmel wieder moch’n, is’ des o’gnumma wor’n?“
Spätestens ab Oktober nehmen sie Sitzungscharakter an, die regelmäßigen Stammtischtreffen der „Loigoma Graum Toife“ im Bäckenwirt. Dann beginnt die Intensivphase der Vorbereitungen für den Leoganger Krampusrummel, den die vor 20 Jahren gegründete Pass heuer zum zweiten Mal ausrichtet. In ihrem eigenen Jubiläumsjahr möchten die Männer mit den Metzgermasken mit der fesselndsten Krampusveranstaltung weitum begeistern. Was es dazu braucht? Einfach nochmal diesen speziellen Geist der gefeierten „Graum-Toife“-Premiere vom Vorjahr.
Dank Teufelsengagement: Jo, den gibt’s oiwei no!
Um es mal klar zu sagen: Ohne das Engagement der „Loigoma Graum Toife“ wäre der traditionelle Leoganger Krampusrummel heute tot. Wäre unser Ort um ein Stück inszenierungsfrei vermittelbares Kulturgut ärmer, das gemacht wird von und für Menschen, die hier leben.
Umso wichtiger, dass die Pass mit ihren 25 Mitgliedern das Zepter in die Hand genommen und auch erste Unwegsamkeiten schnell beiseite geschafft hat – so hat man die Sache mit dem neuen Standort, der notwendig geworden ist, sofort von der Not zur Tugend gemacht und könnte sich ohnehin kaum noch vorstellen, den immensen Zulauf, wie er mit Wiederaufleben des Rummels zu erfahren ist, am Oberen Dorfplatz unterzubringen.
„Wir haben die Chance genutzt, mit der Ausrichtung des Krampusrummels einen Fixpunkt für den Leoganger Veranstaltungskalender zu erhalten“, freut sich Obmann Michael Obwaller, der auch heuer wieder auf 40 zusätzliche Helferinnen und Helfer zählen kann, die aus den Freundes- und Bekanntenkreisen der Passmitglieder stammen und bereitwillig zugesagt haben. Über 60 Leute insgesamt packen also mit an, damit der Abend des 7. Dezember einmal mehr ein unvergesslicher wird, für unseren Ort.
Originell und innovativ: Crazy-Turntables und kannenweise Teufelstrank
Zwei bzw. drei davon sind Obwaller Hansi und DJ Grießner Makei. Der eine hat sich bei seinem Einstand als Sprecher bewiesen und darf daher erneut ans Mikro, letzterer wird, mit „Crazy“ an seiner Seite, musikalisch einheizen – Charisma mit Lufthoheit, ein Bademeister und ein Hubschrauberpilot an den Turntables; das wird bestimmt kein Bauchfleck, aber Vorsicht: eher vielleicht für manche ein Absturz spätnachts im Festzelt.
Also nicht zu tief reinblicken in die nunmehr anthrazitfarbenen Gießkannen, jenen legendären 3-Liter-Gefäßen, welche die „Graum Toife“ mit neuem Branding versehen und aufgehübscht haben, aus denen im Dezember wieder Bacardi, Schi- und „Graum“-Wasser sowie alle weiteren Bargetränke nach Wahl geschlürft werden können.
Originell geht’s sowieso her beim Leoganger Krampusrummel; und für alle, dies ein wenig gediegener mögen, gibt’s erstmals einen galanten Schuss Eleganz obendrauf: Gin Tonic steht neu auf der Karte – gibt’s so nicht bei jedem Krampuskränzchen, Leogang deckt damit ab sofort auch die Portion Extravaganz ab.
Pass(t): Hausbesuche vom Ursprungsgraben und Saalachtaler Rummel-Debüt
Eine neue Gruppe wird 2023 erstmals auflaufen: Die „Schotseit Pass St. Martin“ gibt ihr Debüt beim Leoganger Krampusrummel und repräsentiert das teuflische Saalachtal. Nach Spontanzusage im Vorjahr auch heuer mit dabei, und diesmal auch offiziell am Plakat, ist die „Stoana Mea Pass“ aus Saalfelden City. Die Veranstalter freuen sich, dass die acht teilnehmenden Passen schöne regionale Achsen, ausgehend von Leogang, in die benachbarten Gebiete des Pinzgaus bilden.
Jetzt freuen sich die „Loigoma Graum Toife“ darauf, bald loslegen zu können. Das erste Dezemberwochenende ist voll ausgefüllt mit den Aufbauarbeiten, vermutlich am Sonntag wird das Zelt neben dem Steinbergstadion aufgestellt. Einige haben sich extra freie Tage genommen dafür, teuflischer Zeitausgleich für die nächsten Überstunden im Ehrenamt.
Ihre große Woche starten die Kramperl mit einem teuflischen Warm-up, mit Hausbesuchen an zwei Tagen: Am 4. und 5. Dezember ziehen die „Graum Toife“ durch die Ortschaften Berg, Madreit und Teile von Sonnberg. Höhepunkt vor dem Rummel ist aber das zum regelrechten Get-together ausgewachsene Zusammenkommen der Pass mit der Bevölkerung in Ullach.
Dort, in der namensgebenden Wiege der Pass, kommen inzwischen gut und gerne 40 Leute fürs Stelldichein mit ihren „Toifen“ zusammen, bringen jeweils etwas adventliche Schlemmerkost mit und erzeugen, nahe der Bahnstation Steinberge, höchstselbst wunderbare Momente mit einem Hauch von Weihnachtsmarkt-Flair in jenem Graben, wo einst alles begann.
7. Dezember – a day to remember!
Abschließend sei erwähnt, dass es, sowohl bei den Hausbesuchen als auch dann beim großen Leoganger Krampusrummel, neben der Freude am gelebten Brauchtum auch wieder um den guten Zweck gehen wird. Die guten Seelen im Ort, die sozialen Sinnstifter zwischen Ecking und Grießen, können sich also besonders darüber freuen, dass Leogang sein schöner Krampusrummel erhalten geblieben ist.
Apropos freuen: Was, wenn sich auch die Kramperl etwas wünschen dürften? „Nicht allzu kalt und doch ein bisschen Schnee, das wär’s“, frohlockt Michael Obwaller.
Ob wirklich so romantisch oder mit teuflischen Kapriolen – mit diesen starken Jungs und Mädels dahinter, wird alles angerichtet sein. Deshalb auch heuer wieder, bei jedem Wetter: Auf zum Leoganger Krampusrummel am 7. Dezember!
Titelbild (c) Isabella Obermoser, zur Verfügung gestellt von den „Loigoma Graum Toifen“