Heute in einem Monat findet der Leoganger Krampusrummel 2024 statt. Zeit für einen kleinen Ausblick, aber auch um sich bewusst zu machen, welch großartige Sachen diese paar teuflischen Stunden vor dem Steinbergstadion jedes Jahr bewirken.
Ein im Tal alles andere als schneereicher Winter war der vergangene – hat er wohl sein ganzes Pulver verschossen, um Anfang Dezember dem Leoganger Krampusrummel seinen zauberhaft weißen Rahmen zu geben. Soweit dem Wunsch der Organisatoren entsprechend, obwohl: „Saukalt war’s, wir sind leider etwas weggefroren im Laufe des Abends“, erinnert sich Michael Obwaller, Obmann der veranstaltenden „Loigoma Graum Toife“, der Petrus die letzten Stellschrauben durchaus noch ansagen könnte.
Dem Glühweinabsatz dürften die Minusgrade nicht geschadet haben. Spätestens wenn die engagierte Pass ihre jährliche Veranstaltung abrechnet, wird einem sowieso warm ums Herz; denn dem karitativen Zweck des gelebten Krampusbrauchtums messen die „Graum Toife“ seit jeher besondere Bedeutung bei. So haben die Kramperl unlängst einen Scheck mit stolzer Spendensumme von 5.000 Euro an das Leoganger Tageshospiz übergeben, dem allein sie damit einen satten Teil des Erlöses vom letzten „Rummel“ vermacht haben.
Erstes Tageshospiz im ländlichen Raum – ein wahrlich guter Zweck
Das Leoganger Tageshospiz ist übrigens das erste seiner Art österreichweit im ländlichen Raum. Es bietet sechs Personen Platz und ist vorerst an zwei Tagen in der Woche – Montag und Donnerstag, jeweils von 8:30 bis 16:00 Uhr – geöffnet. Für zehn Euro Verpflegungskosten pro Tag bietet die Einrichtung ein niederschwelliges Einstiegsangebot in die Hospiz- und Palliativbetreuung, auch weil man sich alles ganz unverbindlich „einfach einmal ansehen“ kann. Häufig kommt es vor, dass Menschen mit schwerer, fortschreitender Erkrankung und dadurch begrenzter Lebenserwartung mit unklaren Erwartungen kommen, ihre Tage im Hospiz dann aber nicht mehr missen möchten. So ermöglicht das Leoganger Tageshospiz Menschen einen Lebensabend in Würde und verschafft gleichzeitig pflegenden Angehörigen Entlastung in einer schwierigen Zeit.
„Es gibt in Leogang gleich mehrere sehr wertvolle Einrichtungen, die wir mit unserem Beitrag entscheidend voranbringen können – umso wichtiger, dass wir sie alle mit unserer Gunst erreichen. Wir wechseln daher jedes Jahr ab und überlegen uns genau, wo wir mit unserer Unterstützung möglichst viel Gutes bewirken können“, gibt Obwaller Einblick in die Philosophie und ins große Herz, welches in Leogangs gütigsten Teufeln schlägt.
Leoganger Krampusrummel 2024 mit zwei neuen Passen
Wenn das nicht schonmal die Vorfreude auf den diesjährigen Krampusrummel anheizt …
Mit der legendären Wallnerpass und den Hoizegg-Toifen kommt heuer sogar noch doppelt Verstärkung aus Saalfelden hinzu. Unterdessen sind alle Acht aus dem Vorjahr schon heiß auf die Neuauflage; damit macht das diesmal runde zehn Passen beim boomenden Leoganger Krampusrummel – wow!
Und weil in dieser Zeit ja selbst die süßesten kleinen Engel gerne zu höllischen Teufeln werden, liebe Kinder: Gleich nach dem Nikolaus, also etwa gegen 19:20 Uhr, wird es einen freien Einlauf geben, bei dem ihr alle dabei sein könnt. Also einfach an die vordere Ecke des Steinbergstadions kommen, von wo aus nachher die Passen loslaufen, dann seid ihr – am liebsten mit euren selbst gebastelten Masken – die Ersten, die an diesem Abend den teuflischen Laufsteg entlangfegen und es ordentlich gruseln lassen!