25 Jahre Violette Teufel

25 Jahre Violette Teufel

Gestern beim Heimspiel im Stadionheft „VioLetter“, heute als Sonntagslektüre und Leseprobe im ChrisTEXT-Blog: Ein Bericht über jenen engagierten Austria-Salzburg-Fanclub aus Niederösterreich, der unseren Verein seit nunmehr einem Vierteljahrhundert begleitet.

Das vorentscheidende Schlagerspiel zum dritten und bislang letzten Österreichischen Meistertitel der Austria, es war die Geburtsstunde jenes Fanclubs, den wir euch heute vorstellen. Walter Kogler und Tibor Jancula verabschiedeten mit ihren Toren Konkurrent Rapid aus dem Titelrennen und verwandelten das Lehener Stadion wie so oft in dieser Zeit in ein Tollhaus. Zusammen mit zwei weiteren Gründungsmitgliedern schnappte der restlos begeisterte Michael Niederer diesen Spirit auf und gründete den Fanclub Violette Teufel.

Die Violetten Teufel begehen 2022 ihr Jubiläumsjahr

25 Jahre später ist vom Gründertrio zwar nur „Niedi“ übriggeblieben, als Obmann zählt der vielen als Trikotsammler bekannte Austrianer aber immer noch rund 20 Mitglieder. Diese kommen zum überwiegenden Teil aus Niederösterreich, vor allem aus dem Großraum Wilhelmsburg an der Traisen und Krems, wo der Fanclub seine Wurzeln hat. Auch ein Mitglied aus Bayern ist mit von der Partie, und ein weiteres bekanntes Gesicht ist der Teufel, den sie „Prada“ nennen: Max, der humorige Linzer, dem die Austria auch das langjährige Sponsoring der Firma Papinski verdankt.

Per aspera ad astra

Das diesjährige Jubiläum wird in kleinerem Rahmen begangen als das einst der Fall war. Viele der Mitglieder haben Familien gegründet im Laufe der Jahre oder sind schlicht beruflich mehr eingespannt als das zu Zeiten unbeschwerter Jugendjahre der Fall war. Deshalb erinnert man sich auch heute noch gerne an die Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen, wo im Niederösterreichischen Mank die Post abging und auch viele Offizielle der damals aktiven Austria-Abteilung den langen Weg zur Sause in der Alten Bauhalle nicht scheuten – von Mario Schleindl bis Gustl Kofler. Geblieben sind viele Kontakte und Ehrenmitgliedschaften, die würdevoll gepflegt und aufrechterhalten werden.

Diese Jahre um 2007 waren auch die Blütezeit in Sachen teuflischer Choreographien. Weil man bei der 10-jährigen Jubiläumschoreo unter dem Motto „Per aspera ad astra“ nichts dem Zufall überlassen wollte, schaltete man gar im Herbst 2006 schon eine weitere Einlage vor: Die legendäre „Out of the dark“-Choreo auf der Nonntaler Holztribüne war gewissermaßen die Generalprobe im Vorfeld des ersten runden Jahrestags.

Ruhm und Blamage im Heimatbundesland

Wie schon die Gründung ist auch die Entwicklung der Violetten Teufel eng verbunden mit der Vereinsgeschichte unserer Austria. Der UEFA-Cup-Herbst 2003 mit den Spielen gegen Udine und der legendären Busfahrt nach Parma ist ein Highlight der Frühzeit, welches die VT’ler nie vergessen werden. Ebenso wie ihren Pyrozauber beim Cup-Match in St. Pölten im März 2005, wo der Funke nur so gar nicht auf die Mannschaft überspringen wollte – Bundesligist Austria Salzburg unterlag dem heimischen Regionalligisten mit 1:5.

Umso lieber erinnern sich die Teufel an den Auftritt der wiedergegründeten Austria gut zehn Jahre später in St. Pölten. Voller Aufstiegseuphorie startete unser Verein das, so muss man es sagen, Abenteuer Profifußball mit einem 2:2 beim SKN – begleitet von derart vielen leidenschaftlichen Fans, dass die bei dort ansässigen Fußballinteressierten mächtig Eindruck hinterlassen haben: Noch heute erzählt man sich auf den Straßen, Gassen und Plätzen der niederösterreichischen Landeshauptstadt gerne von diesem besonderen Abend, wie mehrere Teufel immer wieder verraten.

Violette Ost-Botschafter

Mit dem Abschied vom Lehener Stadion und vor allem der Zäsur 2005 rund um feindlicher Übernahme und Wiedergründung, wo im Lager der Teufel gottlob alle wussten, wohin der Weg nur gehen kann, hat man schon einige Meilensteile hinter sich. Umso zuversichtlicher sehen die Jungs und Mädels im Zeichen des Teufelskopfs einer Zukunft ihres Fanclubs entgegen, in der sie unserer Austria ihr bereicherndes Wirken als kleiner Fanclub schenken wollen.

Gar nicht immer die mit der meisten Präsenz, nie die Auffälligsten, selten die Lautesten – aber doch regelmäßig nette Fahrgemeinschaften aus einigen Kilometern Ferne, die sich besonders gut halten und wertvolle violetter Botschafter in der Ostregion sind. Ein sympathischer Fanclub, die Violetten Teufel, auch 2022 offen für alle, die noch keiner organisierten Gruppe angehören und irgendwie wie auch der Wein in ihrer Heimat Niederösterreich: je älter, desto besser.

VT ’97 – Die Violetten Teufel

Per aspera ad astra – Durch das Raue zu den Sternen

Austria-Salzburg-Fanclub aus Niederösterreich