2021, was war das schon wieder für ein merkwürdiges Jahr: Immer noch Corona wohin man nur hört, gar mehr denn je, trotz Impfung nach wie vor Virus hier, Quarantäne dort und einschränkende Bestimmungen, die mal strenger, mal lockerer ausgestaltet, aber nie ganz weg waren. Umso wertvoller erachtete ich nebst alldem meine Arbeit, doch auch in dieser Zeit die schönen Seiten des Lebens vor den Vorhang zu holen.
Meine Reise begann im März, daheim bei mir in Leogang: Da durfte ich über die innovativen Konzepte der Forsthofalm für ein sicheres Urlaubsvergnügen berichten – Forststraße trifft Teststraße, könnte man dazu sagen, in jedem Fall setzte man in diesem Top-Hotel auf weitreichende Maßnahmen für grenzenlose Freiheit.
Zu einem kurzen Sammelbeitrag steuerte ich meinen ganz persönlichen Tipp für eine erste kleine Wanderung nach dem Winter bei und blieb auch dafür gleich bei mir im Ort: Zum sagenumwobenen Müllerfuchs sollte es gehen.
Und um die dritte Angelegenheit der Kategorie „Heimspiel“ auch noch unterzubringen: Ein Freizeittipp, wie man ihn so nur in Leogang erleben kann, schaffte es auch ins Magazin. Am Feuer der Esse kann man in der Hüttschmiede die Faszination von altem Handwerk hautnah erleben.
Im April erschien mein Portrait von Marathonmann Peter Herzog. Der Top-Athlet aus Saalfelden hat eine steile Vita hinter sich und kann eine äußerst ungewöhnliche Geschichte über seinem Weg in den Spitzensport bzw. zum Aufstieg in die österreichische Laufelite erzählen. Anlass dieses Berichts war aber die bevorstehende Olympia-Teilnahme des Pinzgauer Ausdauersportlers, der sich für die Spiele in Tokio qualifiziert hatte.
Autorenliebe Lofer – Markt der vielen Schätze
Gezwungenermaßen die Füße still halten mussten zu dieser Zeit leider noch die herzlichen Steinerwirtinnen in Lofer. Lisa-Maria Roos und Julia Junger hatten den historischen Steinerwirt erst vor kurzem übernommen, dem ehrwürdigen Gemäuer sofort neues Leben eingehaucht und ersehnten damals schon das Ende des megalangen Lockdowns am 19. Mai herbei. Umso launiger ging’s zu, als ich sie wenige Wochen zuvor um ein paar exklusive Auskünfte für eine inspirierende Hotelvorstellung gebeten hatte. Der Steinerwirt mitten im Zentrum von Lofer – viel frisches Leben, viel junge Energie und riesen Engagement von top-motivierten „Mädels“, ein absoluter Tipp von mir!
Und ich blieb dann noch in Lofer, denn echte „Loferlover“, wie die sympathischen und kreativen Steinerwirtinnen sagen würden, die kriegen so schnell nicht genug. Der Markt von Lofer erzählt nämlich so viele Geschichten, dass es eine wahre Challenge ist, sich in einer gleichnamige Reportage kurz zu halten. Von einer Sexkomödie (!) die hier gedreht wurde über Wolfgang Amadeus Mozart und internationale Schauspielstars wie Richard Burton und Liz Taylor bis hinauf zum romantischen Kalvarienberg, dem zentrumsnahen Aussichtspunkt dieses nostalgischen Markts – über Lofer ist so schnell nicht zu Ende geschrieben. Fortsetzung folgt, ganz bestimmt.
Krampus, ich war brav on tour!
Für einen Bericht ging’s dann weiter ins benachbarte Weißbach und über das idyllische Pongauer Örtchen Hüttschlag im hintersten Großarltal bis in den Lungau, nach Göriach. Diese drei kleinen Orte sind die Salzburger Bergsteigerdörfer. Fürs Online-Magazin habe ich herausgefunden, was sie ausmacht und warum man sie unbedingt besuchen sollte.
Nach einem kurzen Abstecher in den Talschluss von Saalbach-Hinterglemm, wo ich mit dem Wildlife Trail einen tollen Familientipp präsentieren durfte, ging’s auf einen höllisch-interessanten Besuch zur Holzschnitzkünstlerin Lisa Hirschbichler. Als „Schoatnhex“ hat sich die junge Dame einen Namen gemacht. Ihr Atelier ist ihre kleine Werkstatt in Saalfelden. Dort hat mir die ehemalige Fitnesstrainerin von ihrer Vision eines femininen Krampus erzählt – „Wenn der Krampus weiblich wird“, eine lesenswerte Reportage einer kreativen Ausnahmekünstlerin.
So, und jetzt ratet mal, wo ich das Jahr 2021 habe ausklingen lassen… Genau, in Lofer. Als Autor fast schon meine zweite Heimat, ging’s im Advent noch den Kripperlweg entlang und dabei habe ich noch eine tolle Geschenkidee für Kinder entdeckt: Das Wimmelbuch aus dem Salzburger Saalachtal.
2022, das gerade gestartet ist, soll ja tatsächlich das Jahr werden, in dem die Pandemie zur Endemie wird und Corona uns nicht länger einschränkt. Das hoffen wir natürlich alle. Einstweilen ist es aber auch schön, sich im Rückblick bewusst zu werden, dass wir’s uns hier selbst unter schwierigen Umständen immer noch super einrichten konnten, im Salzburger Land.
Übrigens: 2022 geht’s mit ChrisTEXT auch im schicken Printheft durchs Salzburger Land – seid gespannt!