Auf der Suche nach einem neuen Trainer sind die Verantwortlichen des SC Leogang im Oberpinzgau fündig geworden. Wie am Donnerstagabend bekannt wurde, wird Stoyan Uzunov ab Sommer das Zepter im Steinbergstadion an die Hand bekommen.
Bei einem weiteren Treffen am Donnerstag fixierte die Fußballabteilung des SC Leogang den avisierten Deal mit jenem Mann, der sich in den letzten Wochen zum Wunschkandidaten der Entscheidungsträger gemausert hatte. Zuletzt coachte der 43-Jährige die TSU Bramberg. Nach fünf Spielen und ebenso vielen Punkten war aber direkt wieder Schluss bei den Oberpinzgauern – die sahen sich als Nachzügler in der Salzburger Liga unter ihren Erwartungen.
Geiler Uzunov-Fußball im Glemmtal
Auf eine längere Ägide kann der gebürtige Bulgare in Saalbach zurückblicken. Jenseits der Skischaukel hat Uzunov ab 2020 beim USC Saalbach-Hinterglemm eine Professionalität einziehen lassen, wie man sie so zuvor noch nicht kannte beim kleinen Verein. In seinen zweieinhalb Jahren im Glemmtal dürfte Stoyan offensichtlich richtig Eindruck hinterlassen haben: Schon im ersten Jahr war Sektionsleiter Helmut Kurej angetan von seinem damaligen Übungsleiter, sprach von „geilem Fußball“ und erfreute sich am tollen Lauf unter Uzunov. Als der sich vergangenen Sommer zum FC Zell am See verabschiedete, streue ihm sein Ex-Klub erneut Rosen.
In Zell am See war es dann trotz starker Bilanz schon nach ein paar Monaten wieder vorbei, kurios: Mit zehn Siegen aus 13 Spielen hinterließ Stoyan Uzunov seinem Nachfolger bei den Blau-Gelben ein durchaus intaktes „Werkl“, die Mannschaft befand sich sogar punktegleich an der Tabellenspitze – welche Kategorien da wohl zur Anwendung gekommen sind?
Gebürtiger Bulgare mit UEFA-B-Lizenz
Jetzt jedenfalls ist Stoyan Uzunov, seit einigen Monaten übrigens hochoffiziell Österreicher, bereit für seine nächste Mission. In Leogang hat er nach einer suboptimal verlaufenen Frühjahrsrunde eine Menge Arbeit vor sich. Zur neuen Saison findet sich der Sportclub in der 2. Landesliga Süd wieder und will in dieser „Liga der Derbys“ wieder eine ganz andere Rolle spielen. Uzunov hat die UEFA-B-Lizenz, ein Herz für Offensivfußball und, wie erwähnt, eine vielversprechende Visitenkarte, wenn’s drum geht, frischen Wind in Vereine dieser Dimension und Sphären zu bringen.
Nachvollziehbar, dass Stoyan Uzunov sich mehr und mehr zur bevorzugten Personalie bei der SCL-Führung rund um Obmann Hannes Riedlsperger und Sportvorstand Florian Grill herauskristallisiert hat – heute Donnerstag also die Einigung, erst seit zwei Stunden ist die Tinte trocken.
O-Ton >>
„Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir einen so erfahrenen Trainer mit derart hoher fachlicher Kompetenz in der derzeitigen Situation zu uns holen konnten“, freut sich Sportvorstand Florian Grill, der auf einen gewissen „Fachkräftemangel“ auf dem Trainermarkt anspielt.
