Sinnlehen-Alm im Winter: Neue Rodelbahn in Leogang

Sinnlehen Alm Leogang Winter

Für ihre bäuerlichen Schmankerl und das prächtige Panorama auf die Steinberge ist die Sinnlehenalm seit 1996 bekannt. Dass sich die Pforten der ortsnahen Alm heuer erstmals auch im Winter öffnen, schmeichelt geneigtem Genussmenschen und beschert Leogang eine rasante neue Rodelbahn.

Lange mussten wir warten auf diesen Winter, wir Romantiker, die ihn erst so nennen, wenn er sich schneeweiß in Schale geworfen hat. Bei den Bergbahnen ist man ja charmant und hilft ins Mäntelchen, auf der Sinnlehenalm aber, da geschieht noch alles im Takt von Mutter Natur.

Am Kinderhügel haben wir am Freitagvormittag nochmal eine aktuelle Bestandsaufnahme gemacht und getestet, ob denn unser Hütteng’spusi-Anchorman Willy mit seinen überschaubaren Skills überhaupt reif ist, es mit der neuen Rodelstrecke von der Sinnlehenalm aufzunehmen am Wochenende

Im Wintergarten auf den Winter warten

Jetzt immerhin, zur zweiten Jännerhälfte, ist es soweit und die Kulisse baut sich allmählich soweit auf, dass auch der idyllischste Idealist von würdigem Weiß spricht. Geduld wird belohnt, scheints, dabei hatten Monika und Simon heuer wohl besondere Sehnsucht nach wahrem Winterzauber…

Das schneidige Almwirtspaar, welches vergangenen Sommer erstmals mit seinem herzlichen Gastgebergen auf der Sinnlehenalm gegrüßt hat, will hier nämlich einige frische Akzente setzen – eben auch im Winter.
Dazu haben die beiden im Herbst gleichmal einen neuen Wintergarten mit urig eingerichtetem Panoramastüberl angelegt. Und was wäre dieses wohlig-warme Ambiente drinnen, im Angesicht der mächtigen Berge, ohne den rasanten Gegenpol von Wind und Wetter draußen?!

So prachtvoll erstrahlt das Panoramastüberl im neuen Wintergarten der Sinnlehen-Alm

Kufengaudi: Rasante Rodel-Action für Leogang

So ist das Highlight dieses ersten Sinnlehen-Winters eine 1,5 Kilometer lange, abends bis 22 Uhr beleuchtete Rodelbahn. Sie führt runter von der auf 950 Meter Seehöhe gelegenen Alm in den Ortsteil Hirnreit. Während es auf der 300 Meter langen Kinderroute am oberen Abschnitt vergangenen Sonntag erstmals zur Sache ging, wartet die Gesamtstrecke noch auf ihre Premiere. Nach einer weiteren Schicht von Frau Holle, die ja für die kommenden Tage angekündigt ist, sollte es aber endlich soweit sein.

Wer keinen Schlitten hat oder ihn nicht selbst auf die Alm mitschleppen möchte, kann sich einen der 40 aus dem reichlich bestückten Sinnlehen-Fuhrpark für nur sechs Euro leihen und das edle Holzgefährt dann, in bestem Vertrauen, einfach am Ende der Rodelbahn, beim dafür vorgesehenen Abstellplatz lassen.

Schnell zu Fuß erreichbar: Ortsnahe Almidylle

Die Gaststätte „Teichblick“ als Ziel der Rodelstrecke, unmittelbar neben der Bundesstraße in Leogang-Hirnreit, ist auch der optimale Ausgangspunkt für den Fußmarsch zur Sinnlehenalm. Westwärts noch vor dem Fußballplatz nach links, führt der Weg zwischen einigen Häusern zunächst zum Sinnlehen-Hof, und dort vorbei dann weiter zur Alm.
Wem der gut halbstündige Anstieg zu lang ist, fährt am Rande des Leoganger Ortsgebiets zu den Parkplätzen in den „Saubachgraben“. Von dort aus erreicht man die Sinnlehenalm in zehn flotten Gehminuten – vorausgesetzt, die fotogenen Bergblicke ziehen nicht zu sehr in den Bann.

Schmankerl essen: Alm-Gourmet im Schnee

Lieber Leserinnen und Leser, einige von euch wissen es ja: ChrisTEXT wäre nicht ChrisTEXT, wäre für diesen Bericht nicht auch ausgiebig nach köstlicher Kulinarik recherchiert worden! Dienstagvormittag, das Frühstück noch gar nicht weit, ein nettes Telefonat mit Gastgeber Simon, und was soll ich sagen: Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen…

Pinzgauer Kaspressknödel, herzhaften Bauerntoast, Käsekrainer mit dem legendär-g’schmackigen „Sealaich-Kas“, Almpommes und einen Suppentopf wie zu Omas Glanzzeiten sowie für den süßen Genuss Kuchen und fluffigen Kaiserschmarrn gibt’s hier immer, der Wirt nennt das „kleine Karte“. Ich würd‘ es mir aber richtig geben an eurer Stelle und gar mal vorbestellen: Feurige Spareribs, krustigen Schweinsbraten, ein feines Steak oder den regionalen Klassiker schlechthin: Pinzgauer Kasnock’n aus’m Pfandl – ich meine, es braucht keine weitere Überzeugungsarbeit.
Trotzdem sei an der Stelle noch verraten, dass alles Rindfleisch der Sinnlehenalm unmittelbar aus Leogang bezogen wird, sämtliches Schweinefleisch: garantiert rot-weiß-rot!

Jause Sinnlehen-Alm Jause Sinnlehen-Alm
Schweinsbraten Sinnlehen Alm Schweinsbraten Sinnlehen Alm
Kaiserschmarrn Sinnlehen-Alm Kaiserschmarrn Sinnlehen-Alm
Alm-Bosna Sinnlehen Alm-Bosna Sinnlehen
Steak Sinnlehen-Alm Steak Sinnlehen-Alm
Kuchenauswahl Sinnlehenalm Kuchenauswahl Sinnlehenalm
Speisekarte Sinnlehen-Alm Speisekarte Sinnlehen-Alm
Familie Scheiber von der Sinnlehenalm Familie Scheiber von der Sinnlehenalm

„De Gäst‘ auf Zug, da Wirt auf da Zugin“

Herrliches Essen regt ja bekanntlich die Sinne an, und ihr könnt es wohl bestätigen: es hebt die Laune. Wie stimmig, dass es in der Sinnlehenalm ab sofort jeden Tag Live-Musik gibt, nicht irgendeine: Simon höchstselbst greift zur „Zugin“ und vollendet das urige Alm-Flair mit heimeligen Klängen. Eine Hingabe, wie sie durchaus rar geworden ist, wenn man sich ehrlich ist – auch hier bei uns, im ach so harmonischen Alpenidyll.

Geöffnet ist die Sinnlehenalm jetzt bis Mitte März, immer Donnerstag bis Sonntag von 13 bis 21 Uhr – das Licht der Rodelbahn erstrahlt dann noch eine Stunde länger, wie schon erwähnt, bis zehn.

Sinnlehen-Nächte sind lang – more to come!

Kleiner Ausblick abschließend: Wenn’s dann rund um den Muttertag mit der Sommersaison losgeht, erwarten die Besucher weitere Neuerungen auf der Sinnlehenalm – Abendöffnung, begehbarer Streichelzoo und so…
Mehr sei aber noch nicht verraten, denn – ablesbar an der Aufmachung „Willys Hütteng’spusi“ – mehr kommt noch:

Zusammen mit meinem Freund und Nachbar Willy habe ich mich etwas näher mit den neuen Paradepächtern der Sinnlehenalm befasst – Simon ist ja der Bruder von „Sealaich“-Hans. Eine Dekade Alm-Regentschaft, so der Plan, soll’s auf jeden Fall werden, zusammen mit seiner Monika. Da sind die Wege nicht weit und es gibt G’schichten und Anekdoten, die leicht einen weiteren Blogbeitrag hergeben.
Außerdem regt Willy an, dass wir Simon, den gelernten Metzger, im Rahmen dieser Serie noch köstlich-kritisch mit seiner Kreation „Alm-Bosna“ konfrontieren – darauf seid mal ganz besonders gespannt!

Willys Hütteng’spusi und die Sinnlehen-Alm – erstmals auch im Winter

Tipps und Wissenswertes für unsere Gäste und Leser:innen außerhalb des Pinzgauer Sprachraums:

  • „Zugin“ sagt man bei uns landläufig: zur Ziehharmonika. Und wenn ihr Schlitten borgen möchtet wie ein Local, dann fragt nach einem „Bocka“!
  • Sinnlehen, bekannt für den köstlichsten Käse weit und breit, gibt’s auch als Urlaubssouvenir zum runterbeißen: Die Käsespezialitäten vom Sinnlehenhof können auf der Alm erworben werden. Vakuumverpackt halten sie gut und gerne einen Monat lang.
  • Außerdem im Verkaufskühlschrank der Sinnlehenalm: Feurig-scharfe Kräuterwurzen und Käsewurzen für die Brettljause daheim.
Wenn dein Ruhetag „für die Würste“ ist: Simon von der Sinnlehenalm am Mittwoch beim Produzieren der Spezialitäten – die kann man sich dann zünftig schmecken lassen auf der Alm.

Fotos (c) Sinnlehen – Fam. Scheiber, ChrisTEXT.com (Bilder mit Hütteng’spusi-Logo)
Text, Illustration, Idee: Chris Fazekas – Protagonist Video: Willy Gerl